Warum Ist ein Tattoo so teuer ?!

Geiz ist geil? Schlechtes Tattoo auch ?!

Klar. Kleiner gibt gern zu viel Geld aus. Und wenn man das Gleiche zu unterschiedlichen Preisen sieht, werden die Wenigsten sagen „Ach, ich nehm‘ einfach mal das Teurere.“ Warum auch? Spricht ja auch nichts dagegen – wenn’s das Gleiche ist.

Aber wie kann man meinen, dass tätowieren gleich tätowieren ist? Kunst gleich Kunst? Äpfel gleich Birnen? Das werde ich nie begreifen.

Ein Tattoo bleibt lebenslang in der Haut. In guten wie in schlechten Zeiten. Ob es Kunst ist – oder eigentlich lieber weg kann… Riskieren, ein Bild auf dem Körper zu haben, was einfach schlecht gemacht ist? Was völlig anders aussieht, als man sich vorgestellt hat? Aber ist ja nicht schlimm – war ja billig? Ich glaube kaum….

Dann ist die Zeit gekommen, dass ein „echter“ Tattoo-Künstler gesucht wird. Einer, der Erfahrung hat. Der sein Handwerk beherrscht. Der unter sterilen Bedingungen gute Arbeit leistet. Plötzlich ist der Kumpel des Freundes eines Bekannten, der so super Bilder malt und deshalb jetzt „auch mal in Tattoos“ macht, für einen Fünfziger, nicht mehr so geil.

Aber wenn der „echte“ Tattoo-Künstler doch so viel teurer ist? Schon mal überlegt, woran das liegt? Weil er nicht im Hinterhof billige Farben mit alten Geräten mehr oder weniger tief in die Haut sticht. Ja, ich geb’s zu: das ist volles Klischee. Aber das Studio kostet nicht nur Miete, es kostet auch Versicherung, Strom und Energie, Telefon und Internet. Andere offizielle Stellen wie Finanzamt, GEZ etc. wollen auch ihren Anteil und Werbung macht sich auch nicht von allein. Material braucht man nicht viel? Stimmt. Nur die Maschine, Nadeln und ein bisschen Farbe, oder? Die Einrichtung ist ja eh vorhanden, Desinfektionsmittel für Hände, Haut und Flächen eh völlig überbewertet. Handschuhe, Papiertücher, destilliertes Wasser, Klebeband, Vaseline oder Melkfett, Folie, Farbkappen, Matrizen- und Zeichenmaterial, Druck-Kopiermaterial, Holzmundspatel, Plastikbecher, Reinigungsmittel, etc, etc. – das fliegt einem Tätowierer alles zu und kostet ja nichts. Ist klar… Und eine Krankenversicherung braucht man an Selbstständiger ja auch nicht.

Abgesehen von der Zeit, in der wir „nicht arbeiten“. Weil es ja fürs Zeichnen, Recherchieren, Bildrechte einholen, Terminpläne machen und Studio reinigen kleine Männchen gibt, die das nachts heimlich erledigen. Kundenberatung und Fortbildungen praktischer Weise gleich mit. Nicht? Komisch. Bei mir auch nicht.

Das Geld für’s Cover up wäre besser von vorn herein in ein professionelles Tattoo investiert worden, oder? Geiz ist halt nicht immer geil.

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